Langfristige Prädiktoren des Rehabilitationserfolgs bei koronarer Herzerkrankung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede – eine prospektive, explorative Kohortenstudie

Förderung
Deutsche Rentenversicherung Westfalen

Projektteam
Prof. Dr. Frank C. Mooren, Dr. Marc Teschler, PD Dr. Dr. Boris Schmitz

Laufzeit
01.01.2024 bis 31.12.2026

Hintergrund und Zielsetzung

Das hier beschrieben Projekt hat das Ziel, die explorative Kohortenstudie “PrädiktoR“ fortzuführen. PrädiktoR soll einen umfassenden Einblick in bio-psycho-soziale Faktoren, die den Erfolg der kardiologischen Rehabilitation signifikant beeinflussen, gewähren, um somit die weitere kardiologische Prognose zu verbessern. Trotz der Covid-bedingten Einschränkungen umfasst die Kohorte bereits ~ 625 PatientInnen (Stand Mitte 07/23), deren Verlaufsbeobachtung ausgeweitet werden soll. Gleichzeitig sollen weitere, vor allem weibliche Patienten eingeschlossen werden.

Die kardiale Rehabilitation zielt darauf ab, kardiovaskuläre Risikofaktoren auf physischer, psychischer und sozialer Ebene gezielt zu reduzieren und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder zu verlangsamen bzw. den Krankheitsverlauf zu stabilisieren und mittel- bis langfristig zur Verringerung des Mortalitätsrisikos und Steigerung der Lebensqualität der PatientInnen beizutragen. Ein dreijähriger Beobachtungszeitraum ist nicht ausreichend, um den Endpunkt kardiovaskuläre Events (major adverse cardiovascular events, MACEs) vollständig zu beschreiben. Dies begründet sich u.a. in einer besseren und schnelleren medizinischen Akutversorgung sowie in einer verbesserten Rehabilitation und Nachsorge, mit entsprechend geringerem Auftreten kardiovaskulärer Events. Das Anschlussprojekt erweitert den Beobachtungszeitraum auf 60 Monate (5 Jahre) und erhöht die benötigten Ereignisraten entsprechend. Die Erfassung kardiovaskulärer Events kann somit zu den Zeitpunkten 6, 12, 24, 36, 48 und 60 Monaten durchgeführt werden. Die Kontaktquote (telefonisch, Patienten und/oder Hausärzte) liegt bei rund 90%.

Einen zusätzlichen Schwerpunkt des Antrags stellt die Erhöhung des Anteils an weiblichen Patienten dar. Bundesweit ist der Frauenanteil mit rund 15-20% der Zuweisungen zur kardiologischen Rehabilitation aus diversen Gründen immer noch sehr gering, was sich auch im laufenden Projekt zeigt (aktuell 20% Frauen). Aktuell zeichnen sich bereits geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich physiologischer Anpassungen im Verlauf der kardiologischen Rehabilitation ab. Gleichzeitig hat generell eine signifikante Anzahl von PatientInnen (sogenannte Low- oder Non-Responder) eine ungünstigere kardiale Prognose, wobei die genauen Einflussfaktoren, die deren Erfolg der Rehabilitation limitieren, nicht vollständig bekannt sind. Dennoch findet derzeit weder eine individuelle noch eine geschlechtsspezifische Optimierung der Therapie statt. Zudem ist auch der geschlechterspezifische langfristige Therapieerfolg der kardiologischen Rehabilitation kaum untersucht.

Die Erkenntnisse dieses Projektes sollen geschlechterübergreifend die frühzeitige Identifizierung von PatientInnen mit schlechter Prognose ermöglichen und eine schnellere und gezieltere Anpassung des Behandlungskonzepts der Rehabilitation und der Nachsorge ermöglichen, und somit den individuellen Outcome aller PatientInnen optimieren.

Projektstatus
laufend

Kontakt
Dr. Marc Teschler, Holthauser Talstraße 2, 58256 Ennepetal
Tel.: 02333 9888-480, e-Mail: marc.teschler@uni-wh.de
PD Dr. Boris Schmitz, Holthauser Talstraße 2, 58256 Ennepetal
Tel.: 02333 9888-153, e-Mail: boris.schmitz@uni-wh.de