Identifizierung bio-psycho-sozialer Prädiktoren einer effektiven kardialen Rehabilitation.

Förderung
Deutsche Rentenversicherung Westfalen

Projektteam
Frank C. Mooren, Boris Schmitz, Marc Teschler

Laufzeit
01.07.2020 bis 31.12.2023

Hintergrund und Zielsetzung
Die kardiale Rehabilitation umfasst eine koordinierte physische, psychische und soziale Inter-vention mit dem Ziel der Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen. Durch eine optimale kardiale Rehabilitation wird vor allem über die gezielte Verminderung einzelner kardiovaskulärer Risikofaktoren eine langsamere Progression und ggf. eine Stabilisierung des Krankheitsverlaufs erreicht. Langfristig reduziert eine effektive kardiale Rehabilitation das Mortalitätsrisiko der Patienten signifikant und steigert die Lebensqualität. Gleichzeitig ist je-doch bekannt, dass ein wesentlicher Teil der Patienten welche an kardialen Rehabilitations-maßnahmen teilnehmen, nicht im vollen Umfang von der Therapie profitieren. Entsprechend ist die Prognose von so genannten „Low-“ bzw. „Non-Respondern“ signifikant verschlechtert. Die Einflussfaktoren, welche den Erfolg der kardialen Rehabilitation modulieren, sind dabei nicht im vollen Umfang bekannt und eine individuelle Optimierung der Therapie findet nicht statt.
Ziel des vorliegenden Projektantrages ist es daher, Erkenntnisse über die verschiedenen bio-psycho-sozialen Einflussfaktoren zu erlangen, die das Behandlungsergebnis der Patienten wesentlich modulieren und somit die weitere Prognose bestimmen. Ein besonderer Fokus der Untersuchung wird auch auf dem Einfluss geschlechtsspezifischer Unterschiede für den The-rapieerfolg liegen. In der Folge können Patienten mit schlechter Prognose frühzeitig identifi-ziert und das Behandlungskonzept an geeigneten Stellen individuell gezielt angepasst werden. Auf Basis der zu erwartenden Erkenntnisse könnten zukünftig Behandlungserfolge wesentlich auch in der Breite erhöht werden, um Rehospitalisierung und Mortalität weiter zu reduzieren.

Methoden
Es handelt sich um eine prospektive, explorative Kohortenstudie, deren Ziel die Charakterisierung von Indikatoren bzw. Prädiktoren für die Entwicklung von Leistungs- bzw. Risikofaktoren sowie des langfristigen kardioprotektiven Effekts einer kardialen Rehabilitation ist. In diesem ersten Schritt geht es um die Entwicklung eines Vorhersage-Modells mit einer Charakterisierung der möglichen Variablen und Einflussfaktoren. Zentrale Untersuchungskategorien sind: Körperliche Leistungsfähigkeit, Trainings-/Bewegungsreiz, Kardiovaskuläre Risikofaktoren, Psychosoziale Parameter, Kardioprotektion.

Mit Hilfe multivariabler, linearer Regressionsmodelle und entsprechender Adjustierung für Störgrößen kann getestet werden, inwieweit Leistungs- und Risikofaktoren einheitlich im Sinne der Anpassungsprozesse auf das Bewegungsprogramm reagieren.
Es ist zu erwarten, dass die gewonnenen Daten in einer Markermatrix biomedizinischer und psycho-sozialer Parameter resultieren, die eine Prädiktion hinsichtlich einer effektiven kardialen Rehabilitation erlaubt. Die Ergebnisse der Untersuchung eignen sich zudem für die Prognose der individuellen Entwicklung von Leistungs- und Risikofaktoren und ermöglichen eine gezielte Intervention bei potentiell nachteiligen Konstellationen. Die Identifikation der Subgruppe der Patienten mit eingeschränktem Behandlungserfolg etabliert die Möglichkeit, diese Patienten zukünftig frühzeitig zu selektieren und in geeigneten neuen Interventionsstudien alternative Maßnahmen zu evaluieren, die deren Adaptationsfähigkeit besonders stimulieren.

 

Projektstatus
laufend

 

Kontakt
Dr. Marc Teschler,
Holthauser Talstraße 2, 58256 Ennepetal
Tel.: 02333 / 9888-480, e-Mail: marc.teschler@uni-wh.de
PD Dr. Boris Schmitz, Holthauser Talstraße 2, 58256 Ennepetal
Tel.: 02333 / 9888-153, e-Mail: boris.schmitz@uni-wh.de