Einsatz von Elektromyostimulation (EMS) oder Stoßwellen-Therapie (SWT) zur begleitenden Therapie von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK).

Förderung
Deutsche Rentenversicherung Westfalen

Projektteam
Frank C. Mooren, Boris Schmitz, Marc Teschler

Laufzeit
01.01.2021 bis 31.12.2023

Hintergrund und Zielsetzung
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) handelt es sich um eine Ein-schränkung der Durchblutung der die Extremitäten versorgenden Arterien meist auf Basis der Arteriosklerose. Je nach Stadium und Symptomatik ist die schmerzfreie Gehstrecke der Pa-tienten auf < 200 m reduziert. Die Einschränkung in der Mobilität wird hierbei durch den Schweregrad der Claudicatio-Symptome (Claudicatio intermittens [CI] durch Schmerzen ver-ursachtes Hinken, abhängig vom Grad der Stenose) determiniert. Da sowohl die PAVK als auch die koronare Herzkrankheit (KHK) eine gemeinsame Ätiologie (die Atherosklerose) auf-weisen, ist das Risiko von PAVK-Patienten für kardiovaskuläre (Herzinfarkt) und neurovasku-läre (Schlaganfall) Ereignisse deutlich erhöht. Ziel der Rehabilitation bei PAVK-Patienten ist es vor allem, Funktionsstörungen, die durch die verminderte arterielle Durchblutung der Beine verursacht sind, zu lindern und krankheitsbedingten Einschränkungen der Mobilität zu verrin-gern. Durch eine effektive Linderung der Symptomatik bereits während der stationären Re-habilitation kann zudem eine Steigerung der körperlichen Aktivität bzw. der Teilnahme an Re-habilitations-Sport erreicht werden.

Ziel des vorliegenden Projektantrages ist es daher, Methoden zur Verbesserung des klini-schen Bildes und der körperlichen Leistungsfähigkeit von PAVK-Patienten zu untersuchen. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre legen nahe, dass sowohl durch Elektromy-ostimulation (EMS) als auch durch Stoßwellen-Therapie (SWT) potenziell eine Verbesserung der Endothelfunktion und der mikrovaskulären Gewebeperfusion bewirkt werden kann. Dies ist von Bedeutung, da beide Parameter Einfluss auf die arterielle Durchblutung der Extremitä-ten haben und somit die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden kann. Für PAVK-Patienten bedeuten eine verbesserte Endothelfunktion und Gewebeperfusion eine Verlänge-rung der (schmerzfreien) Gehstrecke und insgesamt höhere körperliche Belastbarkeit. Die Anwendung der EMS und der SWT sind vor allem im Rahmen der stationären Rehabilitation kaum untersucht und die physiologischen Effekte beider Therapien sind bisher in PAVK-Patienten schlecht beschrieben. Wir nehmen an, dass EMS bzw. SWT zu einer Verbesserung der Durchblutung der Extremitäten führt, was den Therapieverlauf von PAVK-Patienten posi-tiv beeinflussen kann. Auf Basis der zu erwartenden Erkenntnisse könnten zukünftig Behand-lungserfolge von PAVK-Patienten wesentlich auch in der Breite erhöht werden.

Methoden
Die Studie wird als randomisierte kontrollierte Studie (RCT) monozentrisch an der Klinik Kö-nigsfeld durchgeführt.

Die Wirkung der EMS bzw. SWT bei PAVK-Patienten soll in zwei separaten Unterstudien un-tersucht werden. Dies wird als notwendig erachtet, da sich die Anwendung der SWT in Art und Häufigkeit wesentlich von der EMS unterscheidet. Zudem sind die unerwünschten Ne-benwirkungen der SWT im Bereich der PAVK-Behandlung bisher nur unzureichend unter-sucht. Bei einem vorzeitigen Abbruch der SWT-Studie ist gewährleistet, dass die EMS-Studie fortgeführt werden kann.

 

Projektstatus

laufend

 

Kontakt

PD Dr. Boris Schmitz, Holthauser Talstraße 2, 58256 Ennepetal

Tel.: 02333 / 9888-153, e-Mail: boris.schmitz@uni-wh.de

 

Dr. Marc Teschler, Holthauser Talstraße 2, 58256 Ennepetal

Tel.: 02333 / 9888-480, e-Mail: marc.teschler@uni-wh.de